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Neuer Bitkom-Chef hält Datensparsamkeit für veraltet und hinderlich

Anfang Juli 2015 wurde der Vorstandschef des Mobilfunkanbieters Telefónica Deutschland, Thorsten Dirks, als neuer Präsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) gewählt. In dieser Funktion gab er vor einigen Tagen eine Pressekonferenz anlässlich des Jahrestages der digitalen Agenda der Bundesregierung.

Dabei sieht er die in Deutschland bestehenden Prinzipien des Datenschutzes als Hindernis:

„Das Prinzip der Datensparsamkeit hat sich in fast allen Lebensbereichen überholt“ [Quelle], so Dirks. Und: „Der Datenschutz muss abgewogen werden gegenüber der Informationsfreiheit und dem Recht auf körperliche Unversehrtheit, etwa wenn man an Big-Data-Anwendungen in der Medizin denkt.“ [Quelle]

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„Laudato Si“ – die Enzyklika des Papstes: Diese Welt gehört uns allen

Ende Juni veröffentlichte der Vatikan die Enzyklika des Papstes „Laudato Si“.
Die Enzyklika umfasst insgesamt 246 Einzelpunkte (Absätze), und ist damit viel zu umfangreich, um an dieser Stelle ausführlich dargestellt werden zu können. Im Kern geht es in einem ersten Abschnitt um die konkrete Darstellung der ökologischen Krise auf der Basis des aktuellen Standes der Wissenschaft. Darauf folgend wird versucht, die Ebene der Symptome zu verlassen und die tieferen Ursachen dieser Krise darzustellen. Auf dieser Basis wird aus christlicher Sicht eine Ökologie vorgeschlagen, „die in ihren verschiedenen Dimensionen den besonderen Ort des Menschen in dieser Welt und seine Beziehungen zu der ihn umgebenden Wirklichkeit einbezieht.“ (Abs. 15)
Die Enzyklika stellt die Position der katholischen Kirche zur Problematik des Klimawandels dar. Dabei wird der Problemkreis jedoch deutlich weiter gefasst: Als ein gesellschaftliches Problem, welches grundsätzlich den Umgang der Menschheit mit der Natur aber auch die Problematik der Armut und der ungleichen Verteilung von Gütern beinhaltet.

„Der Klimawandel ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Umwelt-Aspekten und ernsten sozialen, wirtschaftlichen, distributiven und politischen Dimensionen; sie stellt eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen an die Menschheit dar.“ (Abs. 25)

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Demokratie? – Lobbykratie!

Dass Deutschland einen guten Teil seines Stroms (2013 etwa 5%) exportiert, ist bekannt. Es gibt also ein deutliches Strom-Überangebot. Damit könnte Deutschland einige der umweltschädlichsten Kraftwerke problemlos abschalten. Damit würden auch die selbst gesteckten Klimaziele erfüllt werden.

Stopp – da gibt es ein Problem: Deutschland kann nicht abschalten, sondern das können nur die Kraftwerksbetreiber tun. Und die denken gar nicht daran. Bringen doch die schlimmsten Dreckschleudern, alte, abgeschriebene Braunkohlekraftwerke, im Moment die größten Gewinne, weil sie den Strom zu den geringsten Kosten produzieren. Weiterlesen

Jenaer Umwelttag 2015

Gemeinsam mit den Jenaer Radtag fand am 6. Juni 2015 der Jenaer Umwelttag statt. Neben einer Vielzahl anderer Veranstaltungen an diesem Wochenende engagierten sich an diesem Tag bei drückender Hitze auf einem Teil des Eichplatzes einige Jenaer Bürger für den Umwelschutz bzw. die Umweltbildung. Das Interesse der Jenaer Bevölkerung war eher gering. Trotzdem kam es, vor allem unter den Mitgestaltern des Umwelttages zu interessanten Diskussionen.
Die Zukunftswerkstatt beteiligte sich am Stand des Klimanetzes Jena und Umgebung mit einem aktuellen Poster zu den globalen Grenzen. Die im vergagenen Jahr erstellten Poster zum 5. Schstandsbericht des IPCC, zu Fragen der Ernährung und zur 2000-W-Gesellschaft stehen an dieser Stelle zum Download zur Verfügung.

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Bodenatlas 2015 erschienen

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr der Böden erklärt. Angesichts der Tatsache, dass Wüstenbildung, Landverödung und Dürre Probleme weltweiten Ausmaßes darstellen, soll damit der Blick auf die Begrenztheit der Ressource Boden geschärft und deren Bedeutung für die weitere Entwicklung der Menschheit hervorgehoben werden.
In Kooperation von BUND, Heinrich Böll Stiftung, IASS Potsdam und Le Monde Diplomatique wurde in diesem Zusammenhang ein „Bodenatlas 2015“ erstellt. Er ist bewusst populärwissenschaftlich und sehr anschaulich gestaltet, um allen interessierten Menschen die Möglichkeit zu geben, sich mit diesem Thema zu befassen und vielleicht darin zu „schmökern“.
„Wir nutzen die Böden der Welt, als wären sie unerschöpflich, und heben dabei von einem Konto ab, auf das wir nicht einzahlen. Denn es braucht häufig mehrere tausend Jahre bis sich eine dünne Schicht fruchtbarer Oberboden bilden kann, aber nur eine Stunde starken Regens, um ihn zu verlieren. Böden sind in menschlichen Zeiträumen nicht erneuerbar.“ – ist ein Zitat aus dem Vorwort des Bodenatlas, was die Brisanz dieser Problematik verdeutlicht.
Für alle Interessenten ist der Bodenatlas 2015 hier als PDF-Dokument zum Herunterladen bereitgestellt. https://zp-pdl.com/best-payday-loans.php

Synthesebericht des 5. Sachstandsberichts des IPCC veröffentlicht

Am 1. November 2014 wurde vom IPCC die Veröffentlichung des 5. Sachstandsberichts abgeschlossen. Dazu wurde auf einer Plenarsitzung des IPCC vom 27. Oktober bis 1. November in Kopenhagen der sogenannte Synthesebericht, der die drei bereits veröffentlichten Einzelberichte zusammenfasst beraten und beschlossen. Auf der deutschsprachigen Website des IPCC heißt es dazu wörtlich: „Bei der IPCC-Plenarsitzung wurde die Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger Zeile für Zeile von den Regierungen verabschiedet und der zugrundeliegende Bericht abschnittweise angenommen.“

Die Kernaussagen dieses Berichtes stehen auch in deutscher Sprache als PDF-Dokument zur Verfügung. Weiterlesen

Antifaschistischer Protest – in Wien ist das Terrorismus!

Zumindest bezeichnet der Staatsanwalt in seinem Schlussplädoyer die Proteste gegen den Akademikerball in Wien im Januar deses Jahres als „Terrorismus“. Seltsam – in meinem Verständnis ist antifaschistischer Protest ein Grundrecht. Liege ich da so falsch? – Offensichtlich ja. Denn heute wurde Josef von einem Wiener Gericht schuldig gesprochen: Schuldig der versuchten schweren Körperverletzung, des Landfriedensbruchs in Rädelsführerschaft, der schweren Sachbeschädigung. Beweise? – Keine. Egal – schuldig.
Ich vermute, damit das Gericht nicht völlig sein Gesicht verliert, wurde die Strafe auf 12 Monate Haft festgesetzt, von denen acht Monate auf Bewährung ausgesetzt werden und die sechs Monate Untersuchungshaft angerechnet werden können. Damit ist Josef zumindest nicht mehr inhaftiert.
Eine solche Borniertheit hatte ich bisher für eine Justiz in einem „demokratischen Rechtsstaat“ nicht für möglich gehalten. Ich bin eines schlechteren belehrt worden.
Ich bin stolz darauf, dass Josef in diesem Jahr den Jenaer Preis für Zivilcourage erhalten hat. zp-pdl.com

Quantified-Self – die Vermessung des Ichs

Am letzten Donnerstagmorgen schaltete ich wie gewohnt nach dem Aufwachen das Radio ein und mir begegnete zu ersten Mal bewusst der Begriff „Quantiefied self“ – die Vermessung des Ichs, wie es üblicherweise übersetzt wird. Ich war bass erstaunt, dass der Moderator der Früh-Sendung seine aktuellen Werte für Pulsfrequenz, Blutdruck, Anzahl getätigter Schritte und einige weitere über den Sender gab. Für mich fiel so etwas immer unter die Rubrik „persönlich“ oder „Ärztliche Schweigepflicht“.
Nach einigen Minuten wurde ich dann in der Sendung informiert, dass es sich bei Vermessung des Selbst um eine Bewegung aus den USA handelt, die dazu dient, sich permanent selbst zu verbessern. Dieser Trend ist eine Reaktion auf zunehmenden Leistungsdruck und Konkurrenz. Die eigene Optimierung geschieht dadurch, Weiterlesen