Archiv des Autors: reiner

zweifelhafte Urlaubsempfehlung

Reklame

Reklame in Jena im Juni 2016

Gestern fiel mir in Jena an einer Haltestelle des Jenaer Nahverkehrs eine Werbung auf, die mich unwillkürlich an unsere letzte Runde im Klimanetz erinnerte: Die Reklame bezieht sich darauf, dass es doch denkbar einfach sei, den Urlaub in Spanien, genauer in Katalonien (vermutlich wegen des Reims) zu verbringen als zu Hause. Verwiesen wird dabei auf eine Website der „Mitteldeutsche Airport Holding“. Auf der Website fand ich u. a. den Text „Lassen Sie sich inspirieren und planen Sie Ihren nächsten Kurzurlaub.“ Hier wird also davon ausgegangen, dass Fliegen, auch für Kurzurlaube – also durchaus mehrmals im Jahr – etwas völlig normales, ja erstrebenswertes sei.
Was hat diese Reklame aber mit der letzten Klimanetz-Diskussion zu tun? – Nun, wir haben an jenem Abend darüber diskutiert, was man denn wirksam gegen den Klimawandel tun könne. Viele Möglichkeiten für ein das Klima wenig belastendes Verhalten wurden genannt. Allen Argumenten eigen war jedoch das Problem der fehlenden Wirkmächtigkeit. Was nützt es, wenn einige Menschen sich bemühen, ihre individuelle Lebensweise so zu ändern, dass es dem Klimawandel entgegen wirkt? Zum einen soll das nicht in Verzicht und Askese ausarten, zum anderen fehlt die Wirksamkeit, weil die große Mehrheit ihren Lebensstil nicht ändern wird und die gegenwärtige kapitalistische Wirtschaftsweise alles dafür unternimmt, dass sich das Konsumverhalten nicht nur nicht ändert, sondern immer noch mehr konsumiert wird. Die Rede war davon, dass es mehr Unternehmen geben müsse, die nicht nur nach maximalem Profit streben, sondern sich langfristig orientieren und nachhaltig wirtschaften. Auch müsse sich der „Markt beruhigen“. Das sei doch eine wirksame Orientierung.
Meines Erachtens ist diese Forderung weltfremd. Nicht der nach Profit strebende Unternehmer ist der Übeltäter, sondern das kapitalistische Wirtschaftssystem mit seinen je eigenen Strukturen als solches. Bringt ein Unternehmen am Ende keine hinreichende Rendite, wird es vom Markt verschwinden. Entweder wegen Insolvenz oder, falls noch etwas zu holen ist, wird es einfach von einem anderen Unternehmen geschluckt. Das nennt sich Konkurrenz, oder, euphemistisch „Wettbewerb“. Und, was den „beruhigten Markt“ angeht – auch das ist eine Illusion. Im Kapitalismus erzeugt jedes Unternehmen seine Produkte bzw. Dienstleistungen erst einmal ins Blaue hinein in der Erwartung, diese auf einem „Markt“ auch tatsächlich verkaufen zu können. Und zwar zwingend mit stetig wachsendem Erfolg. Und wenn der „Markt“ nicht willens ist, die Produkte und Dienstleitungen zu kaufen, dann muss er eben solange bearbeitet werden, bis er es denn in hinreichendem Maß tut. Dabei spielen Umweltfragen – Fliegen ist mit riesigem Abstand die klimaschädlichste Art der Mobilität – überhaupt keine Rolle. Genauso wenig wie die Einhaltung von sozialen Standards, beispielsweise bei der Produktion von Bekleidung in Fernost. Und hier schließt sich der Kreis zu der abgebildeten Werbung.
Fazit: Wollen wir wirklich dem Klimawandel begegnen, brauchen wir eine andere Lebensweise, eine andere Art der Produktion und Konsumtion der Dinge, die wir zu einem guten Leben benötigen. Die kapitalistische Produktions- und Konsumtionsweise ist die Ursache des Problems; ihre bloße Modifikation löst das Problem nicht. https://zp-pdl.com/online-payday-loans-in-america.php

Jenaer Umwelttag 2016

Am 21. Mai 2016 fand in Jena der jährliche Umwelttag statt, an dem sich auch in diesem Jahr das Klimanetz mit einem kleinen Stand beteiligte. Erstmalig fand der Umwelttag gemeinsam mit dem Kinder- und Familienfest auf der Rasenmühleninsel statt. Bei angenehmem Wetter wurde die Rasenmühleninsel dann auch rege besucht – vor allem von jungen Familien mit Kindern aller Altersstufen.

Wie in den vergangenen Jahren, wurden auch in diesem Jahr wieder einige CO2-Fußabdrücke bestimmt. Am meisten überraschte die Gäste dabei der enorme Einfluss von Flugreisen, insbesondere Interkontinentalreisen, auf die persönliche CO2-Bilanz.

Klimanetz-Stand Umwelttag 2016

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Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat heute bestätigt: 2015 war mit Abstand das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Die Vermutung wurde verschiedentlich bereits Ende des vergangenen Jahres geäußert, dass 2015 wohl das wärmste Jahr bezogen auf die mittlere globale Jahrestemperatur werden würde. Schließlich hatten damals schon etliche Monate dieses Jahres ihren jeweiligen Rekord gebrochen.
Bemerkenswert ist, dass 2015 nicht nur im Verhältnis zu anderen Jahren einen Rekord darstellt, sondern auch absolut:

  • Es ist das erste Mal seit Beginn der Aufzeichnungen, dass eine monatliche globale Mitteltemperatur mehr als 1 Grad über dem vorindustriellen Mittelwert lag.
  • Mit 0,14 Grad lag der Anstieg von einem Jahr zum anderen noch nie so hoch wie zwischen 2014 und 2015.
  • Mit Ausnahme des Januars (der achtwärmster jemals gemessener Monat) und des Aprils (drittwärmster jemals gemessener Monat) waren alle Monate die wärmsten jemals gemessenen. Damit wurde mit acht Monaten auch die längste bisher gemessene wärmste Periode registriert.

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Neuer Bitkom-Chef hält Datensparsamkeit für veraltet und hinderlich

Anfang Juli 2015 wurde der Vorstandschef des Mobilfunkanbieters Telefónica Deutschland, Thorsten Dirks, als neuer Präsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) gewählt. In dieser Funktion gab er vor einigen Tagen eine Pressekonferenz anlässlich des Jahrestages der digitalen Agenda der Bundesregierung.

Dabei sieht er die in Deutschland bestehenden Prinzipien des Datenschutzes als Hindernis:

„Das Prinzip der Datensparsamkeit hat sich in fast allen Lebensbereichen überholt“ [Quelle], so Dirks. Und: „Der Datenschutz muss abgewogen werden gegenüber der Informationsfreiheit und dem Recht auf körperliche Unversehrtheit, etwa wenn man an Big-Data-Anwendungen in der Medizin denkt.“ [Quelle]

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„Laudato Si“ – die Enzyklika des Papstes: Diese Welt gehört uns allen

Ende Juni veröffentlichte der Vatikan die Enzyklika des Papstes „Laudato Si“.
Die Enzyklika umfasst insgesamt 246 Einzelpunkte (Absätze), und ist damit viel zu umfangreich, um an dieser Stelle ausführlich dargestellt werden zu können. Im Kern geht es in einem ersten Abschnitt um die konkrete Darstellung der ökologischen Krise auf der Basis des aktuellen Standes der Wissenschaft. Darauf folgend wird versucht, die Ebene der Symptome zu verlassen und die tieferen Ursachen dieser Krise darzustellen. Auf dieser Basis wird aus christlicher Sicht eine Ökologie vorgeschlagen, „die in ihren verschiedenen Dimensionen den besonderen Ort des Menschen in dieser Welt und seine Beziehungen zu der ihn umgebenden Wirklichkeit einbezieht.“ (Abs. 15)
Die Enzyklika stellt die Position der katholischen Kirche zur Problematik des Klimawandels dar. Dabei wird der Problemkreis jedoch deutlich weiter gefasst: Als ein gesellschaftliches Problem, welches grundsätzlich den Umgang der Menschheit mit der Natur aber auch die Problematik der Armut und der ungleichen Verteilung von Gütern beinhaltet.

„Der Klimawandel ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Umwelt-Aspekten und ernsten sozialen, wirtschaftlichen, distributiven und politischen Dimensionen; sie stellt eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen an die Menschheit dar.“ (Abs. 25)

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Demokratie? – Lobbykratie!

Dass Deutschland einen guten Teil seines Stroms (2013 etwa 5%) exportiert, ist bekannt. Es gibt also ein deutliches Strom-Überangebot. Damit könnte Deutschland einige der umweltschädlichsten Kraftwerke problemlos abschalten. Damit würden auch die selbst gesteckten Klimaziele erfüllt werden.

Stopp – da gibt es ein Problem: Deutschland kann nicht abschalten, sondern das können nur die Kraftwerksbetreiber tun. Und die denken gar nicht daran. Bringen doch die schlimmsten Dreckschleudern, alte, abgeschriebene Braunkohlekraftwerke, im Moment die größten Gewinne, weil sie den Strom zu den geringsten Kosten produzieren. Weiterlesen

Jenaer Umwelttag 2015

Gemeinsam mit den Jenaer Radtag fand am 6. Juni 2015 der Jenaer Umwelttag statt. Neben einer Vielzahl anderer Veranstaltungen an diesem Wochenende engagierten sich an diesem Tag bei drückender Hitze auf einem Teil des Eichplatzes einige Jenaer Bürger für den Umwelschutz bzw. die Umweltbildung. Das Interesse der Jenaer Bevölkerung war eher gering. Trotzdem kam es, vor allem unter den Mitgestaltern des Umwelttages zu interessanten Diskussionen.
Die Zukunftswerkstatt beteiligte sich am Stand des Klimanetzes Jena und Umgebung mit einem aktuellen Poster zu den globalen Grenzen. Die im vergagenen Jahr erstellten Poster zum 5. Schstandsbericht des IPCC, zu Fragen der Ernährung und zur 2000-W-Gesellschaft stehen an dieser Stelle zum Download zur Verfügung.

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Bodenatlas 2015 erschienen

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr der Böden erklärt. Angesichts der Tatsache, dass Wüstenbildung, Landverödung und Dürre Probleme weltweiten Ausmaßes darstellen, soll damit der Blick auf die Begrenztheit der Ressource Boden geschärft und deren Bedeutung für die weitere Entwicklung der Menschheit hervorgehoben werden.
In Kooperation von BUND, Heinrich Böll Stiftung, IASS Potsdam und Le Monde Diplomatique wurde in diesem Zusammenhang ein „Bodenatlas 2015“ erstellt. Er ist bewusst populärwissenschaftlich und sehr anschaulich gestaltet, um allen interessierten Menschen die Möglichkeit zu geben, sich mit diesem Thema zu befassen und vielleicht darin zu „schmökern“.
„Wir nutzen die Böden der Welt, als wären sie unerschöpflich, und heben dabei von einem Konto ab, auf das wir nicht einzahlen. Denn es braucht häufig mehrere tausend Jahre bis sich eine dünne Schicht fruchtbarer Oberboden bilden kann, aber nur eine Stunde starken Regens, um ihn zu verlieren. Böden sind in menschlichen Zeiträumen nicht erneuerbar.“ – ist ein Zitat aus dem Vorwort des Bodenatlas, was die Brisanz dieser Problematik verdeutlicht.
Für alle Interessenten ist der Bodenatlas 2015 hier als PDF-Dokument zum Herunterladen bereitgestellt. https://zp-pdl.com/best-payday-loans.php