Archiv des Autors: reiner

Aus Konsumenten werden Makers – die nächste industrielle Revolution?

Vor etwa acht Jahren haben wir uns im Zusammenhang mit Überlegungen zu einer möglichen zukünftigen Produktions- und Lebensweise mit generativen Fertigungsverfahren befasst [http://zw-jena.de/arbeit/rp.html]. Die Ausgangs-Fragestellung war damals die Feststellung, dass viele, auch heute bereits praktizierte „utopische“ Lebensweisen häufig der Nutzung moderner Techniken eher ablehnend gegenüber stehen. Wir jedoch stehen einer Nutzung moderner Produktionstechniken durchaus aufgeschlossen gegenüber, wenn dies nicht in einem kapitalistischen Reproduktionszusammenhang geschieht. Im Bereich der Software gibt es das heute in Form der freien Software bereits. Auch bei der Herstellung von ausgewählten Verbrauchgütern gibt es das bereits [http://freebeer.org/blog/].

In ausgewählten Bereichen hat sich in den letzten zwanzig Jahren bereits eine Entwicklung vollzogen, die sich auf die Produktions- und Lebensweise auswirkt: Beispielsweise beim Drucken von Prospekten, Broschüren, individuellen Briefen, Einladungen oder Visitenkarten. Früher gab es in jedem etwas größeren Ort sogenannte Akzidenzdruckereien, die solche Dokumente herstellten. Heute ist der Akzidenzdruck quasi verschwunden – jeder, der es benötigt, erstellt sich das Dokument selbst bzw. geht mit der fertigen Datei in einen Copy-Shop und erstellt es dort.

Inzwischen ist so etwas nicht nur Drucksachen möglich, sondern mit Hilfe sogenannter 3-D-Drucker auch mit (nahezu) beliebigen Gegenständen. 3-D-Drucker sind inzwischen erschwinglich und das, was wir vor einigen Jahren als zukünftige Möglichkeit geschildert hatten, kann bald zur Realität werden. Ein Video dazu ist nachfolgend verlinkt:

Ich möchte für alle Interessenten auch auf eine Themenwoche von Deutschlandradio Kultur zu diesem Thema verweisen. [http://www.dradio.de/aktuell/1987311/]
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Neues Meldegesetz

Irgendwie hatte ich so was fast erwartet: Der Fußball-EM-Taumel wird von der Bundesregierung genutzt, um möglichst unbemerkt die Lobbyinteressen von Unternehmen zu befriedigen. Am Abend des 28. Juni 2012, dem Abend, an dem Deutschland im Halbfinale aus dem EM-Fußball-Turnier ausschied, beschloss der Bundestag ein bundeeinheitliches Meldegesetz, welches ab 2014 die bisherigen, in jedem Bundesland anderen Meldegesetze ablösen soll.

Am Rande interessant ist die Anzahl der Abgeordneten, die an jenem Abend ihre Stimme angaben. Dazu nachfolgend ein Video des Bundestages [Quelle: bundestag.de]:

Was ist an dem neuen Gesetz so problematisch? – Bisher konnte jeder Bürger der Weitergabe seiner Meldedaten beispielsweise an Adress-Verlage widersprechen. Damit war gesichert, dass die Adresse nicht gehandelt werden konnte. Wenn ich, beispielsweise bei einem Versandhaus oder einem Online-Handel meine Adresse angebe, weil ich dort Kunde werden möchte, dann ist dies meine bewusste Entscheidung. Und der Händler darf meine Kundendaten nicht weitergeben. Auch kann ich, wenn auch meist im Kleingedruckten versteckt, der Nutzung meiner Daten für Marketingzwecke widersprechen, woran sich der Händler ebenfalls zu halten hat. Ich habe also zumindest grundsätzlich die Kontrolle über meine Daten.

In dem neu beschlossenen Gesetz ist es ebenfalls möglich, der Weitergabe meiner Daten zu widersprechen. So weit so gut. Aber: Einem Unternehmen, welches meine Daten bereits hat, ist es nun möglich, zum Zweck der „Überprüfung“ und „Aktualisierung“ Daten bei den Melderegistern abzufragen, auch wenn ich der Weitergabe eigentlich widersprochen habe. Die „Überprüfung“ beinhaltet auch Angaben wie Umzüge oder Todesfälle.

Das bedeutet faktisch, dass jemand, der irgendwann einmal an einem Preisausschreiben teilgenommen oder mal einen Katalog bestellt hat, die Aktualisierung seiner Daten bis zu seinem Tod nicht mehr verhindern kann und dass diese Daten dann vielleicht auch noch weiterverkauft werden.

Es lebe das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Ein Dankeschön an die Regierung.

PS: Auf der Seite http://www.tagesschau.de/inland/meldewesen110.html gibt es am Ende eine Nicht-Repräsentative Umfrage, ob jemand mit damit einverstanden ist, dass das neue Meldegesetz den Adresshandel erlaubt. Mit Stand vom 8. Juli 2012 um 17:42 wurden insgesamt 42.015 Stimmen abgegeben, davon mit „Ja“ 337 (0,8%), mit „Nein“ 41.623 (99,1%) und mit „Keine Meinung“ 55 (0,1%). Eine so eindeutige Aussage habe ich im Web bisher selten gesehen.
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Kohlendioxid-Konzentration in der Erdatmoshäre erreicht 400 ppm

Runde Zahlen haben irgendwo etwas magisches an sich – so ist es auch mit Messwerten, wie in diesem Fall mit dem Anteil von CO2 in der Atmosphäre, angegeben in der Maßeinheit ppm (Parts per Million – also Anteile bezogen auf eine Gesamtzahl von einer Million). In diesem Fall lautet die Zahl 400 und stellt genauso eine „magische“ Schwelle dar. Sicher, die Zahl ist reine Willkür, denn wenn der Wert in einer anderen Einheit gemessen würde, ergäbe sich eine völlig andere Zahl.

Trotzdem ist er wichtig. Wichtig, weil uns dieser Moment Anlass sein sollte, einmal innezuhalten, uns umzuschauen, was zu tun wir im Begriff sind. Und wichtig, weil natürlich nicht nur der Moment von Bedeutung ist, sondern auch der Trend und vielleicht daraus erwachsende Konsequenzen. Aber: Zurück zu dem oben genannten Wert.

Die staatliche US-Wetterbehörde NOAA hat in ihrer Messstation in Barrow in Alaska im April dieses Jahres erstmalig einen Monats-Mittelwert von 400 ppm CO2 Konzentration in der Atmosphäre gemessen [NOAA-Bericht dazu]. Erfahrungsgemäß wird dieser Wert etwa 2016 im weltweiten Jahresmittel erreicht werden. Der CO2-Anteil in der Erdatmosphäre hat wesentlich etwas mit unserem Klima zu tun, denn CO2 ist eines der bedeutendsten Klimagase und führt zur Erwärmung unserer Atmosphäre.

Hinzu kommt, dass dieser Wert bisher noch nie nachgewiesen wurde und sein heutiges Niveau durch menschliche Tätigkeit verursacht ist. Nun ja, wird vielleicht manch einer sagen, das gab es doch alles schon, der Wert schwankt doch immer. Hierzu hat die NOAA eine schöne Animation veröffentlicht:

Es zeigt sich: Sowohl der Wert selbst als auch die Geschwindigkeit seines Anstiegs sind einzigartig. Die Ursache dieser Singularität ist die Menschheit, genauer: die Art und Weise, wie wir Menschen seit etwa 200 Jahren leben und produzieren. Noch haben wir die Chance, durch eine grundlegende Änderung unserer Produktions- und Lebensweise den Anstieg abzuflachen und umzukehren. Dann würde unser Zeitalter als Peak, wie eine ultradünne Nadel herausragen aus der großen Kurve der erdgeschichtlichen CO2-Konzentration. Eine Nadel, die vielleicht kurze, heftige Schmerzen verursacht aber dafür ein dauerndes Siechtum verhindern könnte.
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Jenaer Umwelttag 2012

Am 2. Juni fand in Jena der Umwelttag statt. Neben vielen Veranstaltungen und der Verleihung des diesjährigen Jenaer Umweltpreises fand in der Einkaufspassage Goethe Galerie eine Vorstellung lokaler Umweltinitiativen statt. Darunter auch das KlimaNetz Jena. An dessen Stand gab es die Möglichkeit, seinen individuellen CO2-Fußabdruck zu berechnen, von der im Verlaufe des Tages 16 Interessenten Gebrauch machten.

Natürlich ist die Eingabe der Daten immer auch verbunden mit Gesprächen über das Thema. Sei es anfangs darüber, was eigentlich ein CO2-Fußabdruck ist oder am Ende über die Möglichkeiten des Einzelnen, seinen Fußabdruck zu verkleinern. Weiterlesen

Risiken der Ölförderung in der Arktis sind nicht versicherbar

Irgendwie kennen wir das doch: Die Risiken industrieller Aktivitäten sind nicht versicherbar. Diese Tatsache ist für Kernkraftwerke bekannt – eine Haftpflichtversicherung für Kernkraftwerke gibt es nicht, weil die Folgeschäden einer Reaktorexplosion so hoch sind, dass keine Versicherung eine solche Police ausstellen würde. In Deutschland ist deshalb für solche Fälle eine Staathaftung vorgesehen. D. h., der Steuerzahler muss in diesem Fall haften.

Nun tun sich an anderen Stellen ähnliche Probleme auf: Die in der arktischen Region vorhandenen Gas- und Ölvorkommen sollen ausgebeutet werden. Große Konzerne sehen auf Grund der nach wie vor wachsenden Nachfrage wachsende Chancen auf neue, große Gewinne. Was aber, wenn in der Arktis ein Unglück passiert wie vor einem Jahr im Golf von Mexiko mit der Bohrplattform Deep Water Horizon? Oder wie 1989 mit der Exxon Valdez? Sind die Risiken der industriellen Nutzung des arktischen Raums versicherbar?

Einer der weltweit größten Versicherer ist Lloyd’s in London, und wenn irgendein Risiko halbwegs sinnvoll berechenbar ist, so wird es bei Lloyd’s auch versicherbar sein – schließlich verdient Lloyd’s damit sein Geld. Bezüglich der Risiken der industriellen Erschließung der arktischen Region gibt es jedoch keine Erfahrungen. Deshalb haben Lloyd’s of London und Chatham House eine entsprechende Studie „Arctic opening“ erstellt. Im Ergebnis warnen die Autoren, dass die Umweltfolgen einer Katastrophe in der Arktis wahrscheinlich schlimmer sind, als in anderen Regionen. Es gebe „Unsicherheiten“, wie mit den Risiken industrieller Aktivitäten umgegangen werden könne.

Wahrscheinlich bedeutet dieses Ergebnis, dass Lloyd’s eine Versicherung der Risiken von Gas- und Ölförderungen in der Arktis wohl ablehnen wird. Weitere Informationen dazu u. a. in Berichten in den Tageszeitungen Neues Deutschland und TAZ.
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Klimawandel

Es ist bekannt, dass unsere Ökosphäre ein komplexes System ist, dessen zukünftige Entwicklung nur mit Wahrscheinlichkeitsaussagen beschrieben werden kann. Umso wichtiger ist es, Wechselwirkungs-Mechanismen zu kennen. Heute Mittag habe ich im Deutschlandradio Kultur einen Beitrag dazu gehört, den ich an dieser Stelle zum Nachlesen verlinke: Kalkalgen als Bioindikator für die Meeresversauerung

Fazit: es gibt keine „Entwarnung“, im Gegenteil … https://zp-pdl.com

Stopp ACTA!

Was ist ACTA? Die Abkürzung «ACTA» steht für das geplante plurilaterale Handelsabkommen «Anti-Counterfeiting Trade Agreement». Die teilnehmenden Nationen bzw. Staatenbünde geben an, damit den Kampf gegen Produktpiraterie verbessern zu wollen.

Das angeblich wachsende Problem der Fälschungen und der Piraterie soll mit dem Abkommen besser bekämpft werden können. Die geheimen Verhandlungen laufen seit 2008 und sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Die teilnehmenden Parteien sind die Schweiz, die USA, die EU, Kanada, Japan, Korea, Singapur, Australien, Neuseeland, Mexiko, Jordanien, Marokko und die Vereinigten Arabischen Emirate.

(Textquelle: www.stopp-acta.info)

Da die volle Tragweite dieses geplanten Abkommens schwer erfassbar ist, schaut Euch einfach das folgende Video an, das von der Initiative stopacta veröffentlicht wurde:

Am Sonnabend, 11.02.2012 sind bundesweit Demos gegen ACTA geplant. In Erfurt wird es ab 15 Uhr eine Kundgebung mit verschiedenen Rednern geben. Danach möchten wir über das Rathaus und den Domplatz zur Staatskanzlei einen Demonstrationszug durchführen. Anschließend wird noch eine Mahnwache für das sterbende freie Internet abgehalten. Auch in Jena soll es wohl eine Demo geben – leider sind Infos dazu nur über Facebook erreichbar :-(. https://zp-pdl.com/get-a-next-business-day-payday-loan.php

Gedanken und Wünsche zum Jahreswechsel

Die Gedanken zum Jahreswechsel 2011/2012 sind vielfach von Sorgen geprägt. Sorgen um die weltweite Entwicklung, die sich sehr widersprüchlich darstellt. So wurden nach wie vor keine akzeptablen Antworten auf den Klimawandel gefunden, Durban war eine Konferenz des „Verschiebens auf später“. Viele Menschen haben Angst vor der Entwertung ihres Geldvermögens und die Bundeskanzlerin predigt, man möge doch Vertrauen haben, es würde schwer, aber man werde es schon richten. Alles in allem eine eher trübe Stimmung.

Mehr oder weniger zufällig bin ich auf ein Projekt gestoßen, was den Blick in eine andere Richtung lenkt: Auf die Schönheit des Augenblicks – und letztlich sind es doch die vielen schönen Augenblicke in unserem Leben, die unser Glück ausmachen. Das Problem dabei, die Augenblicke auch wahrzunehmen.

Wieviel Schönheit steckt in einem Augenblick, in einer Sekunde? Im Web gibt es unter dem Titel „The Beauty of a Second“ ein Kurzfilmfestival, welches sich genau diesem Anliegen widmet. Kurzfilm ist hier wörtlich zu nehmen, denn jeder Film ist exakt eine Sekunde lang. Einen Augenblick also. Schirmherr für dieses Projekt ist der Regisseur Wim Wenders. Jeder darf hier eigene Clips hochladen und nimmt damit an einem Wettbewerb teil.

Es gibt hier wunderschöne Sequenzen: Ein Hund, des aus einem fahrenden Auto schaut, zwei turtelnde Tauben, Tänzerinnen, ein Wassertropfen, ein markantes Gesicht, eine aufleuchtende und verglühende Glühlampe, Sonnenauf- und -untergänge, sich öffnende Blüten und vieles mehr. In Zeitlupe, Zeitraffer, Echtzeit, als Standbild, … Es ist kaum zu glauben, wieviel Leben, wieviel Lachen, wieviel Zuversicht, wieviel Glück in einer Sekunde stecken kann.

Und weil eine Sekunde nun wirklich sehr kurz ist und auch das Leben aus vielen Augenblicken besteht, gibt es die Möglichkeit, maximal 60 der Ein-Sekunden-Clips zu einem kleinen Film, einer sogenannten Playlist, zu verknüpfen und diesen mit Musik zu hinterlegen. Alle Clips und Playlists nehmen an einem Wettbewerb teil und die Besten werden 2012 auf der Berlinale gezeigt. Jeder, egal ob Amateur oder Profi, ist eingeladen, mitzumachen.

Und auch wer sich nicht traut: Es lohnt sich, die bereits vorhandenen Ergebnisse anzuschauen. Eine sehr schöne Alternative zu der eingangs festgestellten eher trüben Stimmung. Wie gesagt, es lohnt sich. Alles Gute für 2012. Have a lot of fun.

http://www.springhin.de/sekunde
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