Jenaer Umwelttag 2012

Am 2. Juni fand in Jena der Umwelttag statt. Neben vielen Veranstaltungen und der Verleihung des diesjährigen Jenaer Umweltpreises fand in der Einkaufspassage Goethe Galerie eine Vorstellung lokaler Umweltinitiativen statt. Darunter auch das KlimaNetz Jena. An dessen Stand gab es die Möglichkeit, seinen individuellen CO2-Fußabdruck zu berechnen, von der im Verlaufe des Tages 16 Interessenten Gebrauch machten.

Natürlich ist die Eingabe der Daten immer auch verbunden mit Gesprächen über das Thema. Sei es anfangs darüber, was eigentlich ein CO2-Fußabdruck ist oder am Ende über die Möglichkeiten des Einzelnen, seinen Fußabdruck zu verkleinern.

Das Ergebnis des Tages war ein mittlerer Fußabdruck von 9,8 Tonnen CO2-Emission pro Jahr und Person, was gut 10% unter dem Durchschnitt Deutschlands und etwa im europäischen Mittelwert liegt. Natürlich ist dieser Wert in keiner Weise repräsentativ. Etwas anderes fiel aber auf: Bei der häufig diskutierten Frage, was denn durch individuelles Verhalten getan werden kann, den CO2-Fußabdruck möglichst gering zu halten zeigte sich, dass bestenfalls etwa 50% des Deutschen Mittelwertes (etwas mehr als 5 Tonnen Emission CO2-Äquivalent pro Jahr) erreicht werden kann.

Der Grund dafür liegt einfach in unserer Art zu leben, beispielsweise in unserer Infrastruktur: Wenn ich mich ernähren will und kein Total-Aussteiger bin, dann muss ich meine Nahrungsmittel kaufen. Und in einer Großstadt heißt das nun einmal, dass die Waren zum Geschäft transportiert werden, auch wenn das ein Bioladen ist. Und verhindern, dass selbst aus Chile importierte Äpfel oder aus Südafrika eingeflogene Erdbeeren als Bio-Obst angeboten werden, kann ich auch nicht.

Der Emissionswert, den wir erreichen müssen, wenn das Ziel, die Klimaerwärmung auf maximal 2 Grad zu begrenzen erreicht werden soll, beträgt etwa 2,5 Tonnen CO2 pro Jahr und Person. Gemessen daran ist das heute erreichbare Minimum immer noch doppelt so hoch.

Was zeigt sich daran? – Nun ja – aus meiner Sicht sind zwei Schlussfolgerungen möglich: Zum einen kann ich sagen – OK, ich kann ja doch nichts machen, also kann mir alles was diesbezüglich erzählt wird auch egal sein. Fazit: Weiter so wie gehabt, nach mir die Sintflut. Zum anderen kann ich aber auch schlussfolgern, dass es offensichtlich in diesem System, also bei unserer Produktions- und Lebensweise keine Möglichkeit gibt, den Zielwert zu erreichen. Also muss sich nicht allein mein Verhalten, sondern unsere gesamte Gesellschaft umstellen; wir müssen eine völlig andere Produktions- und Lebensweise praktizieren, wenn wir auch für unsere Kinder und Enkel auskömmliche Lebensbedingungen hinterlassen wollen. https://zp-pdl.com/online-payday-loans-cash-advances.php