Sonnabend, 18. November 2006
Energienotstand in Deutschland?
"Kann unsere Steckdose auch mal alle werden? - Energie für immer und alle Zeit" so lautet ein Werbespruch von EON, nicht nur in Thüringen. Bei mir kommt der Strom aus der Steckdose - so lautet eine beliebte Antwort auf die Frage, ob jemand für oder gegen Kernkraft ist.
Genau diese Haltung wird mit dem Werbespruch von EON befördert. Sie suggeriert dem berühmten Otto-Normalverbraucher: Mach mal dein Ding, wir sorgen schon dafür, dass alles klappt, du brauchst dir keine Sorgen zu machen...
Angesichts der Ende November aufgetretenen europaweiten Energieausfälle, die ihre Ursache in dem mangelhaften Netz hatte (welches u. a. EON gehört), ist der obige Werbespruch mehr als fragwürdig.
Noch fragwürdiger erschien die in der Werbung suggerierte Sorglosigkeit angesichts der Situation im Wendland: Dort soll ein Endlager eingerichtet werden. Es zeigt sich aber, dass genau das technisch nicht möglich ist. Trotzdem werden die Kernkraftwerke nicht abgeschaltet, wird einfach weiter hochgiftiger Abfall produziert.
Ein Bauer im Wendland bemerkte, dass er nicht einmal seinen Schweinestall erweitern dürfe, wenn nicht die Entsorgung der Abfälle geklärt wäre. Aber Kernkraftwerke dürfen betrieben werden. Wie war das mit dem gleichen Recht für alle?
Es gibt noch viele weitere Gründe, die gegen Kernenergie sprechen. Näheres ist in den Energiethesen auf unserer Website zu lesen.
Diese wurden heute auch auf der Utopiebaustelle vorgestellt:
Zufällig erhaschten wir auch noch ein Blick auf die Proben zu einem Theaterstück - der eiserne Vorhang der Hauptbühne war geöffnet: