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Anekdote von der Senkung der Arbeitsmoral
Heinrich Böll (1917 - 1985) schrieb unter dem Titel "Anekdote von der Senkung der Arbeitsmoral" eine Erzählung als Vorlage für eine Sendung des Norddeutschen Rundfunks zum "Tag der Arbeit" am 1. Mai 1963, in welcher sie vorgelesen werden sollte.
In dieser Geschichte beschreibt Böll ein Gespräch zwischen einem Urlauber und einem Fischer am Strand. Der Fischer genießt in seinem Boot die Ruhe. Vom Urlauber befragt, weshalb er denn nicht auf Fischfang sei, entgegnet der Fischer, dass er bereits genug für diesen Tag gefangen habe und deshalb hier liege.
Der Urlauber malt dem Fischer nun aus, was er alles besser und effektiver tun könne, wenn er fleißiger wäre und immer mehr Fische fangen würde, um dann, am Ende, die Früchte seiner Arbeit genießen zu können.
Etwas verwundert entgegnet der Fischer am Ende dem verdutzten Urlauber, dass er genau das ja jetzt gerade mache ...
Böll verdeutlicht hier mit den künstlerischen Mitteln eines Schriftstellers, dass doch jeder einmal darüber nachdenken möge, was er für sein Leben wirklich benötige. Ziel ist doch letztlich ein erfülltes Leben und nicht ein Haufen Geld.
Das Copyright an dieser Geschichte liegt beim Verlag Kiepenheuer und Witsch, Köln.
Hoffnung
Ein zweites Beispiel ist von Erich Fromm. Im alltäglichen Leben muss sich jeder Mensch immer wieder selbst fragen, inwiefern seine Handlungen, sowohl die ausgeführten als auch die unterlassenen, zu seinem Wohl-Sein beitragen oder nicht. Erich Fromm, der als Psychoanalytiker sich vor allem mit der Frage befasste, inwiefern ein einzelner Mensch durch Änderung seiner Lebensweise einen Beitrag zur Überwindung unserer heutigen kapitalistischen hin zu einer humanen Gesellschaft leisten kann, schreibt, dass es vor allem einer Überwindung des Ego bedarf, um einen Beitrag leisten zu können.
Fromm plädiert leidenschaftlich von einer Kultur des Habens, des "Besitzens" zu einer Kultur des Seins überzugehen. Es geht darum, zu "lernen", selbst aktiv zu sein, nicht "fanatisch an Ideen und Führer" zu glauben.
Die Zukunft ist offen. Sie wird aber von uns selbst gestaltet. Auf der Homepage unserer Website (www.zw-jena.de) steht als erstes folgendes Zitat aus dem Buch "Der Schockwellenreiter" von John Brunner:
"Verschwenden Sie keinen Gedanken ans Morgen, das ist Ihr gutes Recht. Aber beklagen Sie sich nicht, wenn es plötzlich da ist, und Sie haben nichts mitzureden."