Dialektik in der Zukunftswerkstatt

Die äußeren Umstände waren in der Jugendherberge in Bad Sulza optimal – die Vorbereitung weniger. Niemand hatte es geschafft, einen oder mehrere der vorgeschlagenen Lesetexte gründlich vorzubereiten. Trotzdem nutzen wir die Zeit, um über Dialektik zu sprechen (Wiederholung vom vorigen Seminar) und anhand kurz vorgestellter Literaturinhalte in der Gruppe über die jeweiligen Themen zu sprechen.

Während dies für einige anregend, dynamisch und lebendig funktionierte, hätten sich andere mehr Anleitung und Erklärungen gewünscht.

In der Wiederholung ging es vorwiegend um die Methode Hegels, bei dem das begreifende Denken mehreren typischen Schritten folgt, die als seinslogisch-, wesenslogisch und begriffslogisch bezeichnet werden. Diese Lesart Hegels entspricht weniger der traditionellen Dialektiktradition des Marxismus, ist aber unseres Erachtens notwendig, wenn man selbst diese Art des Denkens lernen und verwenden möchte.

Da wir dies schon einmal diskutiert hatten, war vor allem Reiner in den letzten Monaten aufgefallen, dass vieles, was er in der letzten Zeit gelesen hat, und was uns vom Thema her interessiert, sich mit dialektischem Denken besser erschließt. Dazu gehört auch das schon recht alte Buch „Wachstum der Grenzen“, hrsg. von Wilfried Maier und Jan-Robert Bloch. Dabei geht es vor allem um eine dialektische Betrachtung des Verhältnisse von Mensch und Natur. Die Natur ist weder den Menschen untergeordnet, noch muss sich der Mensch der Natur unterordnen. Nein, die Menschheit ist ein besonderer Teil der Natur, und „der Mensch fügt sich in einen universellen Kreislauf ein, indem er ihn fortsetzt“ (Moscovici) und „wo (der Mensch) hintritt, erwacht die Natur, bei seinem Anblick bereitet sie sich zu, von ihm die neue schönere Schöpfung zu erhalten“ (Fichte). Zu einem solchen Naturumgang gehört jedoch auch eine entsprechende gesellschaftliche Verfassung, die mit der kapitalistischen Gesellschaftsform nicht gegeben ist.

Ein weiterer Text ist „Die Furcht vor der Freiheit“ von Erich Fromm. Hier geht es im ersten, dem eher historischen Teil um die verflochtene Dialektik der Entwicklung von Individuum und Gesellschaftsform.

Die weiteren Texte waren dem Argument-Heft „Die Dialektik neu entdecken“ entnommen. Wir wählten einen Text über Sartre aus, weil es in diesem wiederum vor allem um das Verhältnis von Individuuen zur Gesellschaft ging und speziell um die Wirkungsweise von unterschiedlichen Formen von Gruppen.

Insgesamt muss festgestellt werden, dass für einige das Niveau gern hätte höher sein können, andere fanden bereits die geführten Diskussionen zu kompliziert. Natürlich spielen da außer innerer Offenheit auch die Lesemöglichkeiten und Voraussetzungen eine Rolle. Glücklicherweise sind wir in der Situation, offene Fragen bei Interesse auch in kleineren Kreisen nachzuarbeiten. Letztlich muss ja auch nicht jede/n alles interessieren. Auf jeden Fall ergaben sich bereits erste Absprache für Weiterführungen.

Ahoi Annette

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Ein Gedanke zu „Dialektik in der Zukunftswerkstatt

  1. Carmen

    Annette hat ja nun an der Uni den Kapital-Lesekreis besucht und ein ziemlich ernüchterndes Erlebnis gehabt. (http://philosophenstuebchen.wordpress.com/2008/11/20/money-kapital/) Da unsere Seminar-WE zur Dialektik auch ziemlich ‚bunt‘ gelaufen ist – entsteht in mir der Gedanke, dieses komplexe Thema doch etwas detaillierter, strukturierter und fundierter zu bearbeiten – evtl. mittels einer ‚virtuellen Uni‘. Und nun zitiere ich Annette: „Also machen wir doch Nägel mit Köpfen: Siehe http://coforum.de/index.php?7491.“. Wer würde sich noch mit beteiligen? Also ich bin dabei.

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