Anfänge menschlicher Gesellschaft

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Beginn menschlicher Entwicklung 

Weiter vorn, bei den Thesen zur Frage, was denn eigentlich den Menschen ausmacht, haben wir als erstes die Aussage getroffen, dass der Mensch ein natürlich gesellschaftliches Wesen ist. Wie ist das eigentlich zu verstehen, wie kam denn diese Gesellschaftlichkeit in der Vergangenheit zum Ausdruck? Hat sich diese Gesellschaftlichkeit irgendwie entwickelt? Wie hat sie sich früher dargestellt? Wie kam es zu der heutigen Gesellschaftlichkeit? Viele Fragen. Und keineswegs neue Fragen. Sie wurden schon von vielen Menschen gestellt und auch vielfach beantwortet. Einige der Gedanken, die ich dazu gefunden habe, möchte ich im Folgenden kurz darstellen. Eine ausführliche Erörterung oder gar wissenschaftliche Diskussion überstiege den hier gesetzten Rahmen um Größenordnungen. Gleichzeitig möchte ich jedoch versuchen, diese Entwicklung im Rahmen des oben beschriebenen Fünfschritt-Modells von Holzkamp zu beschreiben.

Versuchen wir uns doch einmal das Leben in einer Gemeinschaft von Individuen vorzustellen, die am Ende der letzten großen Eiszeit gelebt haben, so vor vielleicht 12.000 Jahren. Was kennzeichnet diese Individuen eigentlich als Menschen, was unterscheidet sie von Tieren? Letztlich vor allem die Tatsache, dass diese Menschen in Gemeinschaften lebten, innerhalb derer sie alle die für ihr Leben (für ihre Reproduktion) erforderlichen Dinge gemeinschaftlich vermittels Arbeit erzeugten. Vermutlich gab es schon eine gewisse Arbeitsteilung, damit verbunden natürlich auch ein Austausch der aus dieser Arbeit resultierenden Produkte. Der Austausch erfolgte jedoch innerhalb der jeweiligen Gemeinschaft. Es wurden also, für jedes Gemeinschaftsmitglied alltäglich erlebbar, Lebensmittel (im Wortsinn Mittel zum Leben, nicht nur zum Essen) durch jedes Individuum hergestellt und konsumiert. Die Produktion und auch die Konsumtion fielen für alle Individuen unmittelbar erlebbar zusammen. Sicher - Kinder, Kranke und Alte haben sich gar nicht oder nur in sehr geringem Umfang an der Produktion beteiligt und doch auch konsumiert, so dass diese Einheit von Produktion und Konsumtion nicht 1:1 zu verstehen ist. Aber im Mittel war das innerhalb der Gemeinschaft und bezogen auf die Lebenszeit eines Individuums schon etwa ausgeglichen. Unmittelbarer Zweck der Arbeitstätigkeit war also die individuelle und gemeinschaftliche Reproduktion. Die Tatsache, dass die zum Leben nötigen Dinge vermittels Arbeit erzeugt werden, hat unter anderem eine für unsere weitere Betrachtung wichtige Konsequenz: es gibt, im Unterschied beispielsweise zu einer Tierpopulation, ein Mehrprodukt.

Das Verhältnis der Menschen untereinander war durch persönliche Beziehungen geprägt. Es wird vorwiegend partnerschaftlich gewesen sein aber auch eine gewisse Hierarchie innerhalb der Gruppe ist zu vermuten. Ältere Mitglieder der Gemeinschaft werden auf Grund ihrer Erfahrungen oder Fähigkeiten die Gruppe angeführt haben; andere Gruppenmitglieder haben sich untergeordnet. Es gab also - zumindest seit etwa 8.000 Jahren - personale Herrschaftsstrukturen.

Nun gab es auch damals nicht nur eine, sondern viele solcher Gemeinschaften, die zur gleichen Zeit existiert haben und es ist durchaus vorstellbar, dass sich diese Gemeinschaften untereinander begegneten, miteinander Kontakt hatten. Wie aber sah der Kontakt aus? Nun ein Schwätzchen über die ausufernde Bürokratie oder die Top Ten der aktuellen Hitparade war das sicher nicht. Eher ein Austausch von Erfahrungen und vielleicht auch von Gegenständen, die sich in der einen Gemeinschaft vielleicht durch zufällig gute Bedingungen oder gewonnene Erfahrungen leichter herstellen ließen als in der Nachbarschaft. Schließlich lieferte die gemeinschaftliche Arbeit, wie bereits erwähnt, etwas mehr an Ergebnis, als unbedingt zum Leben nötig war - es gab ein Mehrprodukt im Ergebnis der gemeinschaftlichen Arbeit.

Dieses Mehrprodukt bildete einerseits die Grundlage für eine beginnende Differenzierung innerhalb der Gemeinschaften. Menschen, die sich mehr der Befriedigung kulturell-geistiger Bedürfnisse widmeten, wie Schamanen, Priesterinnen und Priester konnten materiell mit von der Gemeinschaft versorgt werden. Es war eben nicht so, wie in einer Tierpopulation, dass jedes Individuum seinen unmittelbar materiellen Beitrag zur Reproduktion leisten muss, damit es in der Gemeinschaft und diese mit ihm überlebt. Andererseits war es möglich, das erzeugte Mehrprodukt zu tauschen - es wurde ja eben gerade nicht zwingend notwendig für die eigene Reproduktion in der Gemeinschaft benötigt. Mit wachsender Produktivität, also mit wachsendem Mehrprodukt, nahmen wahrscheinlich sowohl die Differenzierung innerhalb der Gemeinschaft wie auch der Austausch von Produkten zwischen den Gemeinschaften zu.

Beide Aspekte der Verwendung des Mehrproduktes haben aber eines gemeinsam: Es beginnt sich die Produktion von der Konsumtion zu trennen. Einerseits in den Personen - der Schamane oder der Künstler konsumieren wohl, sind aber an der unmittelbaren materiellen Produktion nur noch gering oder gar nicht mehr beteiligt. Oder beim Austausch mit anderen Gruppen - die Konsumenten sind ganz andere Menschen, als die Produzenten, beide wissen u. U. nichts voneinander. Zum Zweiten entsteht, zumindest beim Austausch eine räumliche Trennung - der Ort der Produktion ist ein anderer als der der Konsumtion. Und zum Dritten entsteht eine zeitliche Trennung - der Austausch von Produkten erfordert zwingend Zeit. Auch innerhalb der Gemeinschaft wird, beispielsweise durch beginnende Vorratswirtschaft, weil das Mehrprodukt ja irgendwie aufbewahrt werden muss, eine zeitliche Trennung von Produktion und Konsumtion auftreten.

Eine solche mehrschichtige Differenzierung muss, wenn sie sich weiter ausprägt irgendwann auch bewusst organisiert werden, verwaltet werden, woraus neue Strukturen sowohl innerhalb der Gemeinschaften als auch zwischen diesen sich entwickeln. Beispielsweise der Austausch - irgendwie müssen ja die Produkte von den Produzenten zu den Konsumenten gelangen. Es werden Menschen sein, die diesen Transport ausführen. Vielleicht bringen sie andere Produkte wieder mit zurück. Wenn sich dieser Austausch erweitert und intensiviert werden sich Menschen darauf spezialisieren. Diese kennen dann die Wege und wissen Gefahrenstellen zu umgehen. Diese Menschen müssen aber auch leben. Sie werden vielleicht einen Teil dessen, was sie transportieren für ihre eigene Konsumtion verwenden. Desweiteren werden sich im Laufe der Entwicklung sicher irgendwelche Regularien herausbilden, wer was in welcher Menge mit wem tauschen kann und will…

Vielleicht gab es auch Auseinandersetzungen. Denkbar wäre eine Situation, dass, vielleicht durch klimatische Veränderungen verursacht, die Lebensbedingungen sich für einige Gemeinschaften derart verschlechterten, dass diese in andere Gegenden zogen, die bereits besiedelt waren. Dabei wird es sicher zu Auseinandersetzungen gekommen sein. Vielleicht haben sich die Eroberer das Mehrprodukt der ursprünglich vorhandenen Gemeinschaften einfach gewaltsam angeeignet. So ist aus der Geschichte bekannt, dass frühere partnerschaftliche Gesellschaften, die vorwiegend matriarchal organisiert waren, durch patriarchal herrschaftlich organisierte Gesellschaften ersetzt wurden. Diese Machtpositionen müssen natürlich gesichert werden, es werden sich also entsprechende Herrschaftsstrukturen herausbilden.


Bronzezeit 

Trotz allem lassen sich für diesen Stand der Entwicklung einige charakteristische Merkmale beschreiben. So erfolgt die Produktion innerhalb der ursprünglichen Gemeinschaften, einschließlich ihrer sich entwickelnden Strukturen, hauptsächlich zum Zweck der internen Konsumtion und damit zur eigenen Reproduktion. Lediglich der vorhandene Überschuss, der nicht für die Konsumtion bestimmt ist, steht für einen Tausch zur Verfügung. Die getauschten Produkte dienen der Konsumtion in den jeweils anderen Gemeinschaften. Eine Differenzierung innerhalb der Gemeinschaften ist erkennbar und verfestigt sich. Der Austausch der Produkte beginnt sich auszuweiten und es entwickeln sich adäquate Strukturen zwischen den ursprünglichen Gemeinschaften. Dieser Stand der Entwicklung war vielleicht zum Ende der Steinzeit und zu Beginn der Bronzezeit erreicht.

Gesellschaftlichkeit ist in dieser Phase menschlicher Entwicklung immer ein Zusammenhang von Individuen, die sich vermittels Arbeit unmittelbar die Natur aneignen und diese wiederum beginnen umzugestalten; infolge eines wachsenden Mehrprodukts kommt der Austausch hinzu. Die Ebene der unmittelbaren Reproduktion innerhalb der eigenen Gruppe wird sowohl zeitlich (Vorratswirtschaft) als auch räumlich (Austausch mit anderen Gruppen) verlassen. Die damit verbundene Produktivkraftentwicklung hat sowohl ein qualitatives Moment - Umgestaltung der Natur (beginnender Ackerbau, Viehzucht), verbesserte Werkzeuge, sich weiter entwickelnde Fähigkeiten; als auch ein quantitatives Moment - weiter wachsendes Mehrprodukt und damit Voraussetzung für eine bessere Vorsorge (Vorratswirtschaft) einschließlich der Freiräume um die Techniken für eine erweiterte Vorratswirtschaft zu entwickeln und mehr tauschen zu können. Der Verlauf dieser Entwicklung in enger Wechselwirkung der qualitativen und quantitativen Momente ist als dialektische Einheit zu sehen.

Gerade mit Beginn der Bronzezeit tauchen aber neue Aspekte in der Entwicklung der Menschen auf. Die Herstellung von Bronze gelang u. A. in der Region, die wir heute im deutschen Sprachraum als Naher Osten bezeichnen, also die Region, die sich an das östliche Mittelmeer anschließt. Das lag vor allem daran, dass in dieser Region die erforderlichen Rohstoffe relativ leicht verfügbar waren. Die Benutzung der ersten Bronzewerkzeuge bedeutete quasi eine Art Revolution. Damit wurde die Arbeit viel effektiver, konnte ein viel größeres Mehrprodukt erzielt werden, als mit den Werkzeugen der Steinzeit.

Bronzeaxt

Auch für kriegerische Auseinandersetzungen erwies sich Bronze als entscheidender Vorteil bei der Verwendung in Waffen. Folglich waren viele Gemeinschaften, nachdem sie das kennengelernt hatten, daran interessiert, über Bronzewerkzeuge zu verfügen. Das ging aber nur über den Tausch, da im Rahmen der eigenen Gemeinschaft keine Möglichkeit bestand, selber Bronze herzustellen.

Durch die Möglichkeit, per Tausch über Dinge verfügen zu können, welche die eigenen Lebensinteressen (Reproduktion der Gemeinschaft und damit der Individuen) besser, umfassender und effektiver sichern - durchaus auch in Konkurrenz zu anderen Gruppen bezüglich der Verfügbarkeit über materielle Ressourcen - wird ein neues Niveau der Produktivkraftentwicklung erreicht. Quantitativ in Form von mehr und effektiver hergestellten Lebensmitteln sowie qualitativ durch eine neue Qualität der Umgestaltung der Natur, beispielsweise durch Bergbau oder Entwaldungen im Zusammenhang mit der Bronzeherstellung. Auch müssen neuartige technische Kenntnisse entwickelt und bewahrt werden.

Das könnte der Beginn einer neuen Entwicklung gewesen sein. Denn in der Folge dieser Situation wurde einerseits der Tausch weiter intensiviert und konnte sich andererseits die Spezialisierung, die Arbeitsteilung weiter ausprägen. Die Bronzehersteller machten kaum noch etwas anderes als Bronze herzustellen. Und das, was sie zum eigenen Leben benötigten, tauschten sie gegen die Bronze, die sie herstellten. Und hier beginnt eine völlig neue Qualität der Gesellschaftlichkeit des menschlichen Lebens aufzutreten: Die Produktion erfolgt nicht mehr mit dem Ziel der Konsumtion der Produkte, sondern mit dem unmittelbaren Ziel des Tauschs - die Konsumtion ist nur noch ein mittelbares Ziel. Das, was vorher gelegentlich geschah, der Tausch von Produkten, die quasi "übrig" waren, wird jetzt zum unmittelbaren Ziel. Die Arbeit innerhalb der menschlichen Lebensgemeinschaft hat damit einen Bedeutungswandel erfahren.

Diese Formen einer anderen Lebensweise erlangen an einigen Stellen neue Bedeutung: So sind die Bronzehersteller irgendwann auf den funktionierenden Tausch angewiesen, um ihre eigene Reproduktion sichern zu können. Die Arbeit dieser Gemeinschaft dient dann nicht mehr direkt ihrer Reproduktion, sondern nur indirekt, über den Tausch vermittelt.

Das bringt einschneidende Konsequenzen mit sich. Die wichtigste ist sicher die, dass der Austausch nun unbedingt gezielt organisiert werden muss: Die Gemeinschaft, die Bronze herstellt braucht im Tausch genau die Produkte, die sie für ihr Leben, für ihre Konsumtion benötigt - Bronze kann sie nicht essen. Das heißt, sie benötigt ein für ihre Reproduktion angemessenes Äquivalent an Produkten sowohl in der Art als auch in der Menge. Das wird mit einem Tauschpartner nicht gehen, es wird sich eine Art von "Tauschnetzwerk" herausbilden müssen, einschließlich der entsprechenden Regularien. Die Gemeinschaft ist einerseits auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen, dass der Tausch in Art und Menge funktioniert. Andererseits hat die Gemeinschaft genau darauf immer weniger Einfluss. Produktion und Konsumtion (im Sinne des Gebrauchens) der Produkte klaffen immer weiter auseinander: Örtlich - durch immer weiter reichenden Austausch, bezüglich der Menschen - die Konsumenten "kennen" die Produzenten vielleicht nur vom Hörensagen und zeitlich - die Bronzewerkzeuge werden über viele Jahre genutzt, weitervererbt usw. usf.

Konsumenten und Produzenten beginnen einander fremd zu werden: So wissen vermutlich viele Konsumenten gar nichts mehr darüber, wie und mit welcher Technik, mit welchen Werkzeugen das von ihnen verwendete Produkt produziert wurde.

Die Organisation des Tausches bedingt weitere Konsequenzen. Schauen wir uns die Interessenlagen der Beteiligten einmal an. Die Hersteller der Bronzewerkzeuge erwarten von dem Tausch, dass in dessen Ergebnis alle die Produkte in Art und Menge zur Verfügung stehen, die für ihre Reproduktion nötig sind. Die Menschen, die den Tausch unmittelbar abwickeln, müssen die Bronzewerkzeuge zu den Menschen bringen, die sie für ihren Gebrauch benötigen und von diesen genau die Produkte erwerben, die die Bronzehersteller für ihre Konsumtion benötigen und diesen zurück bringen. Diese den Tausch vermittelnden Menschen brauchen aber auch Produkte für ihre eigene Reproduktion. Hinzu kommt, dass ganz viele solche Tauschaktionen nötig sein werden, weil jede einzelne Tauschaktion ja immer nur ein Tausch Bronzewerkzeug gegen ein anderes Produkt sein wird und nicht gegen das gesamte Spektrum der benötigten Produkte.

Die Lösung dieses Problems lag vermutlich "irgendwo in der Mitte": Die Menschen, die den Tausch organisieren und durchführen treffen sich mit ihren jeweiligen Produkten "irgendwo in der Mitte". Und dort wird nur getauscht. Jeder das, was er hat gegen all das, was er benötigt. Diesen "Raum in der Mitte" kennen wir heute als Markt . Genau in der beschriebenen Funktion. Hierhin kommen alle und tauschen ihre Produkte. Und die Produkte, die für genau diesen Zweck hergestellt wurden, für den Zweck, auf dem Markt getauscht zu werden und nicht für den Gebrauch innerhalb der eigenen Gemeinschaft, diese Produkte werden nun als Waren bezeichnet.

Der Tausch ließ sich nunmehr bezüglich des Ortes recht gut realisieren, es kam auf diesem Markt alles benötigte zusammen. Aber bezüglich des eigentlichen Tausches gab es da noch erhebliche Probleme. Der Tausch wird im Ergebnis des Marktes zu einem bestimmten Zeitpunkt gewiss nicht immer allen Beteiligten genau das an Produkten gebracht haben, was sie tatsächlich benötigten. Vielleicht warteten sie dann auf den nächsten Markt. Was ist aber dann mit den Waren? Der Bronze wird das sicher nichts ausmachen, aber dem Krug mit Öl? Im schlimmsten Fall ist er nicht mehr tauschbar, weil das Öl ranzig geworden ist. Wie soll unter diesen Umständen ein Tausch zustande kommen, der den Beteiligten sowohl in der Art als auch in der Menge genau die benötigten Produkte liefert? Das wird so nicht gehen. Benötigt wird also eine Art "universelles" Tauschmittel, eine Ware, die ich überall gegen alles eintauschen kann. Auf jedem Markt, zu jeder Zeit. Heute hier gegen Öl, morgen dort gegen Stoff, je nachdem, was gerade gebraucht wird. Diese Ware sollte also überall tauschbar sein und in der Zwischenzeit sich nicht verändern, insbesondere nicht verderben. Sie sollte darüber hinaus möglichst beliebig teilbar sein, damit auch "Teil-Tausche" möglich sind.

Eine solche Ware, die alle diese Eigenschaften hat, sind Edelmetalle, insbesondere Gold. Es ist überall tauschbar, ist als Metall praktisch unveränderlich und kann überall leicht geteilt, kann abgewogen werden. Diese Universal-Ware hat noch eine weitere Besonderheit: Sie ist im Sinne der Reproduktion der Menschen unmittelbar als "Lebensmittel" zu nichts nütze. Gut. Ich kann Schmuck daraus herstellen. Aber ob ich den habe oder nicht, ist für mein unmittelbares Leben, wenn ich nicht gerade über alle Maßen eitel bin, letztlich ziemlich egal.

Münze

Mit zunehmender Warenproduktion und der Lebensgestaltung einer größeren Zahl von Menschen innerhalb ihrer jeweiligen unmittelbaren Lebensgemeinschaften wurde in der Konsequenz Gold in der Form gemünzten Geldes als das universelle Tauschäquivalent üblich. Die ersten Münzen wurden etwa 700 v. u. Z. in Griechenland geprägt. Wir sprechen ab diesem Zeitpunkt von der entwickelten Warenproduktion als Gesellschaftsform.